Anne Schewe Iyengar Yoga 1
Anne Schewe Iyengar Yoga 3

Ist der Körper ausgerichtet und aufgerichtet, still und balanciert, ist es auch der Geist. Ist der Geist kontrolliert und ruhig, wird die Seele erkennbar.

Iyengar-Yoga ist eine der bekanntesten, weltweit verbreiteten Formen des modernen Yoga. B.K.S. Iyengar, der Namensgeber, geboren am 14. Dezember 1918, lebt und lehrt in Pune (Indien). Er gilt als der letzte lebende Großmeister des Yoga. 1975 gründete er das Ramamani Iyengar Memorial Yoga Institute (RIMYI), das internationale Anerkennung genießt und von Iyengar-Yoga-Lehrern aus der ganzen Welt zum Studium besucht wird.

Sein Leben widmete B.K.S. Iyengar der Vertiefung, der innovativen Weiter-entwicklung und der Verbreitung des Yoga. Die heutige Vertrautheit mit Yoga, die Selbstverständlichkeit, mit der weltweit Yoga praktiziert und unterrichtet wird, wäre ohne die inspirierende Arbeit von B.K.S. Iyengar kaum vorstellbar.

B.K.S. Iyengar verfasste Standardwerke zum Yoga. „Licht auf Yoga“ begeistert noch heute durch die Illustration von mehr als 200 Yoga-Haltungen mit erläuternden Texten. Das darin vermittelte Wissen ist authentisch, in eigener Erfahrung erworben und gelebt.

Besondere Aufmerksamkeit erregten Hilfsmittel: Wände, Seile, Klötze, Gurte, Stühle. Hiermit machte B.K.S. Iyengar Yoga allen Menschen zugänglich. Körperliche Konstitution oder Alter spielten keine Rolle mehr, da nun Asanas in vielfältigen unterstützten Variationen, bis hin zu therapeutischer Arbeit möglich sind.

Die Übungsstunden im Iyengar-Yoga werden geführt von sehr gut ausgebildeten und in einem Zertifizierungsverfahren ausgewählten LehrerInnen. Die mehrjährige Ausbildung umfasst Schulungen der Asanapraxis, der Pranayamapraxis, der Anatomie, Physiologie und Philosophie. Jährliche Fortbildungen sind Voraussetzung für die Lehrerlaubnis.

Iyengar-Yoga im Unterricht

Die Lehrerin bereitet eine Sequenz, eine Serie von Haltungen vor. Der entwicklungsorientierte Aufbau einer Übungssequenz, das Sequencing, wird in der Ausbildung gelehrt.

Die Lehrerin zeigt zunächst eine Haltung vor und führt im Anschluss die Übenden in die Haltung. Alignment, die gesundheitlich korrekte und energetisch ausbalancierte Ausrichtung des Körpers ist zentraler Begriff im Iyengar-Yoga.

Ist der Übende in der Haltung, wird diese mit Achtsamkeit geübt. Die Lehrerin korrigiert bei Bedarf. Dies schafft Raum für äußere und innere Wahrnehmung. Die Vielfalt an komplexen Bewegungen, Dehnungen, Streckungen und Drehungen beleben, stärken, weiten und fokussieren Körper und Geist. Erworbene belastende Denkmuster und Verhaltensgewohnheiten können reflektiert und überwunden werden. Äußere Haltungsarbeit und innere Wahrnehmungsschulung machen jede Haltung so zu einem den ganzen Menschen erfassenden, öffnenden, befreienden Geschehen.

Atemübungen (Pranayama) vertiefen das innere Gleichgewicht. Die Übung des Atems ist Weg zu Aufmerksamkeit, Konzentration und Meditation.

Jede Stunde endet mit Savasana, der Tiefenentspannung. Savasana lehrt Aufmerksamkeit, subtile Körperwahrnehmung und das Loslassen. Iyengar bezeichnet Savasana als das schwierigste aller Asanas.